Auf zum Kirchentag Hannover

Als Reiseveranstalter lud ich Pfarreien dazu ein, um mit ihren Gläubigen die GUS zu erkunden. Über die Zeit hinweg sammelte ich mehr als 1000 E-Mail-Adressen von Pfarreien und kontaktierte diese regelmäßig. Es ergaben sich dadurch einige Gespräche. Doch bemerkte ich schon damals, als ich anfing meine Angebote zu unterbreiten, dass ein zu viel an Informationen überwältigend wirken kann. Deshalb stellte ich den E-Mail-Versand nach zehn Jahren ein.

Trotzdem plane ich, die Pfarreien demnächst für den Kirchentag anzuschreiben und meine Dienste zur Organisation dieses Tages anzubieten. Eine Reise an den Kirchentag Hannover bietet den Gläubigen viel. Begleitet ein aufmerksamer und umsichtiger Seelsorger eine solche Reise, entstehen Möglichkeiten zu Gesprächen, und Verbundenheit kann wachsen.

Die Gemeinschaft wird gestärkt, die Gläubigen unternehmen ein Miteinander auf der Reise. Gerade an einem Kirchentag kann Spiritualität erlebt werden. Als Liedermacher habe ich dazu einige Lieder geschrieben, welche die fröhliche, hoffnungsvolle Stimmung des Glaubens einfangen sollen.
Beispielsweise dieses;

Gastfreundschaft für Pilger

Pilgerstätte irgendwo

Die Pilgerherbergen auf dem spanischen Jakobsweg sind gratis, in der Schweiz muss bezahlt werden. In der Schweiz sind die Schlafräume übersichtlich, die Sanitäranlagen sauber und das Frühstück reichhaltig. Das kostet freilich Geld, daher verlangen die Pilgerherbergen für die Übernachtung Geld.

Vielleicht ein Widerspruch zu irgend einem nicht zu unterschätzenden Aspekt der Gastfreundschaft – oder gar zu jenem christlichen Glaubenssatz über das Erbarmen, wonach man nach Möglichkeit wirklich jedem Menschen helfen sollte? Doch auch schon früher kostete das Pilgern Geld, allerdings barg es viel höhere Risiken.

Die Pilger konnten damals weniger Unterkünfte finden und mussten gar vor Räubern auf der Hut sein. Geriet jemand in Not, so konnten die Daheimgebliebenen niemals umgehend helfen, also konnte plötzlich auch der Geldbeutel für eine Unterkunft fehlen. Heute sind solche Bezahlungen sofort mittels Online-Überweisungen verfügbar. 

In einer Pilgerherberge habe ich über das Frühstück gesprochen, und ob etwas als Wegzehrung mitgenommen werden dürfe: Tee gern, aber Brote vorzubereiten, sei ungern gesehen. Unterwegs gebe es doch genügend Möglichkeiten zur Einkehr. Eine feine und richtige Mahlzeit stärke den Pilger zudem. Diese schöne Erklärungen hat mir sofort eingeleuchtet.

Reisende und Pilger können heutzutage kaum ohne Geld losziehen. In unserem Wirtschaftssystem muss nun einmal bezahlt werden. In der Schweiz hat sich die Kirche diesem System unterordnen müssen. Das Schöne für jeden Pilger daran mag wohl sein, dass gemeinsames Essen wirklich Freude bereitet. Ich zahle bereitwillig auch Fahrtkosten für so eine Reise.  

Skandal, Kirche zeigt sich weitgehend ahnungslos

Unter den Missbrauchsvorwürfen leidet die gesamte christliche Kirche, vor allem, weil seitens der Amtskirche über diese Verbrechen seltener öffentlich gesprochen wird, sogar durch Behinderung der Justiz Ermittlungen erschwert werden. Menschen sexuell einzuengen bereitet alles andere als Sinn, darüber ist sich wohl jeder im Klaren. Heute schlagen sich die Menschen, welche keinem kirchlichen Amt nachgehen, wegen solcherlei Missbräuche oft die Hände über dem Kopf zusammen. Vielleicht noch in fünfzig Jahren werden diese Verbrechen vorgeworfen. Auch weil die Kirche lange lieber geschwiegen hat anstatt zu handeln.

Anderseits wird durch Erzählungen und Medien ein teils überrissenes und teilweise komplett falsches Bild über die Kirche vermittelt. Papst Johannes Paul II hat sich überdies für die Verbrechen der Kirche entschuldigt, ohne aber den historischen Kontext zu nennen. Sicherlich, allein mit Entschuldigungen ist noch nichts aus der Welt geschaffen.

Ferner haben Theologen in einem grossen Projekt historische Begebenheiten bezüglich christlicher Kirchen erforscht. Die daraus resultierenden Erkenntnisse hat die Amtskirche jedoch nicht angekommen.
Überdies habe ich bis jetzt noch keinen Pfarrer getroffen, der dieses Buch kennt.
Hier; Dr. Manfred Lütz «Der Skandal»

Die Kirchengeschichte ist anhand vieler historischer Dokumente belegt. Vielleicht ist es aber besser für die Amtskirche, sich gar nicht auf die vielen Anschuldigungen einzulassen und stattdessen lediglich deutlich und reuevoll um Vergebung zu bitten.