Meine Zeit als Pfadfinder

Sowohl meine Kind- und Jugendzeit als auch Zeit als junger Erwachsener verbrachte ich bei den Pfadfindern. Es war schön damals – oft in der Natur und mit gemeinsamem Zeltlager-Leben. Zahlreiche Begegnungen und lange Nächte am Lagerfeuer säumten diesen Weg. Ich lernte vieles.

Wegzeichen legten wir, damit unsere Freunde uns folgen konnten; erst heute ist mir die Bedeutung dieser Symbolik klar geworden. Denken wir auf unseren Reisen an Wegzeichen? Achten wir wirklich auf die Wege, die wir beschreiten? Eher nicht, was mein Umfeld und mich angeht, werden zu oft Sehenswürdigkeiten abgespult. Wie oft halte ich mich noch in der Natur auf, nur so, mit Schlafsack? Ich schaffe das nicht mehr, bin zu bequem geworden.

Heute denke ich gerne an diese Zeit zurück. Viel habe ich den Pfadfindern zu verdanken, Freundschaften schloss ich, tolle Menschen lernte ich kennen, zig herrliche Abende erlebte ich, und lernte bei allen Problemen immer eine Lösung zu finden.

In dieser Zeit engagierte ich mich stark für die Kirche, akzeptierte Entscheidungen, die anders hätten sein können. So durften wir niemals eine bestimmte Jugendarbeiterin als geistlichen Beistand ernennen, auf Druck eines Pfarrers hin lehnte sie eine möglichen Wahlbeteiligung immerzu ab. Ferner verbot ein katholischer Pfarrer unser Vorhaben des Aufbaus einer Pfadfindergruppe anhand einer gewissen Konkurrenz zur Kolpingjugend. Wir bauten die Gruppe schliesslich mit einem evangelischen Pfarrer auf, da war jegliche Konfession für uns unwichtig.

Dennoch, die Begeisterung und das Verfolgen gemeinsamer Ziele überwog deutlich, und ich bin stolz auf jene Zeit, auf die zahlreichen Lager, Bildungswochenenden und Kirchentage.

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